Holzbau
Lux Guyer wählte für den Bau des SAFFAhauses ein junges Konstruktionssystem, das 1924 patentierte Holzbausystem der Firma Holzbau AG Lungern (bis 1926 Gebrüder Gasser).
Die sogenannte "Patentwand" bestand aus geschosshohen Vollwandtafeln. Eine innere Packung aus stehenden Hölzern wurde dabei innen und aussen mit gefälzt gestossenen, liegenden Brettern verkleidet, auf die dann aussen Schindeln aus Holz oder Eternit, innen Holztäfer oder Gipsplatten aufgebracht wurden.
System und Gestalt
Lux Guyer folgte mit ihrem Einsatz neuer Industrieprodukte nicht der Auffassung der Avantgarde, die architektonische Form gestalte sich zwingend rational aus einer der Produktion innewohnenden rationellen Logik. Das Holzbausystem und die Eternitschindelverkleidung eröffneten ihr - jenseits der unbestrittenen Kostenvorteile - Freiheiten der Raumgestaltung und der Entfaltung einer Wohnvorstellung, die ihre Wurzeln in den vormodernen Reformbewegungen um 1900 hat.